Psychologie in der Gastronomiebranche einsetzen – Teil 3: Wie kann man seine Mitarbeiter psychologisch gut führen?

In den ersten beiden Teilen zu diesem Thema, haben wir uns in erster Linie damit befasst, wie man die Erkenntnisse der Psychologie sinnvoll einsetzen kann, um auf das Verhalten der Gäste ein wenig einwirken zu können. In diesem Beitrag soll es nun allerdings um die andere Seite gehen: dein Team!

Das Verhältnis zwischen Kollegen und zu Vorgesetzten

Wie kann man das Verhältnis im gesamten Team konkret formen? Das passende Klima ist zum einen unterbewusst sehr wichtig, aber auch im Bereich des Bewussten spielt es eine große Rolle. Einer Umfrage der ManpowerGroup zufolge ist das Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzen für die Mitarbeiter der Gastronomiebranche der einflussreichste Motivationsfaktor. Darauf gezielt einzugehen kann die extrinsische Motivation des Teams also enorm steigern. Wir haben einige Tipps wie man darauf perfekt eingehen kann und welche psychologischen Effekte man möglichst vermeiden sollte.

Den Einzelnen im Blick haben

Natürlich ist ein guter Teamspirit super wichtig. Nichtsdestotrotz solltest du deine Mitarbeiter immer auch als Individuen betrachten. Solltest du lediglich dein Team als Ganzes im Blick haben, läufst du nämlich Gefahr, dass sich bei deinen Mitarbeitern der Ringelmann-Effekt zeigen wird. In diesem Zusammenhang wird auch vom „Sozialen Faulenzen“ gesprochen. Das bedeutet, dass mit einem Anstieg der Mitglieder einer Gruppe, nicht auch gleichmäßig die Gesamtleistung ansteigt. In der Gruppe lassen nämlich die Leistungen der einzelnen Mitglieder nachweislich nach. Dieser Effekt zeigt sich in der Regel vollkommen abseits des Bewusstseins der einzelnen Gruppenmitglieder.

Was tun?

Um in deinem Team das Phänomen des Sozialen Faulenzens vermeiden zu können, solltest du deinen Mitarbeitern regelmäßig ein individuelles Feedback geben. Dabei solltest du die Einzelleistungen auch im Kontext der Gesamtgruppe betrachten und einordnen, damit jeder weiß, wo er steht und welche Rolle er im Team hat. Eine klare Aufteilung von Verantwortungsbereichen, wie z.B. für einzelne Tische oder die Getränketheke etc. wirken dabei dem Ringelmann-Effekt entgegen.

Interesse zeigen

Wichtig ist es natürlich aber nicht nur Feedback zu geben, sondern auch Zuzuhören, was die andere Seite zu sagen hat. Wie könnten die Dinge vielleicht noch besser laufen? Warum laufen einige Dinge vielleicht nicht so gut? Welche Verbesserungsvorschläge haben die Mitarbeiter? Welche Wünsche äußern sie? Dieses Gespräch solltest du auch aktiv suchen und nicht darauf warten, bis eventuell die Mitarbeiter von alleine kommen.

Faire Bedingungen schaffen

Die Rahmenbedingung bei der Arbeit sollten für den Arbeitnehmer immer fair gestaltet sein. Das heißt faire Bezahlung, klare Kommunikation bzgl. Urlaub, Pausenzeiten und Überstunden und auch alle Bedingungen zu schaffen, dass die Mitarbeiter physisch sicher und gesund arbeiten können.

Extremes Gruppendenken vermeiden

Auch wenn der Einzelne immer als Individuum betrachtet werden soll, heißt das natürlich nicht, dass es nicht wichtig ist, einen guten Zusammenhalt und einen starken Teamgeist aufzubauen. Man benötigt eben eine passende Balance von beidem. Aber auch hier bedarf es Fingerspitzengefühl, denn zu extrem darf auch das Gruppendenken nicht sein. Wenn die Gruppe zu stark als isolierte Einheit fungiert, läuft sie Gefahr, zu festgefahren zu sein und nicht offen genug gegenüber Änderungen oder Optimierungen. Die Gruppe muss deshalb lernen, konstruktives Feedback aussprechen, akzeptieren und umsetzen zu können. Schaffe hierfür ein offenes und ehrliches Kommunikationsklima.

Natürlich ist nicht jedes Team gleich und für jedes einzelne Team bedarf es einer individuellen Analyse und Strategie. Die zuvor genannten Punkte gelten allerdings so ziemlich immer!

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