Neue Richtlinien für Take-Away-Bestellungen: Mehr Mehrweg und Einweg weg!

Am 20.01.2021 wurde der Vorschlag von Svenja Schulze, der Bundesumweltministerin, vom Bundeskabinett beschlossen. Das neue Verpackungsgesetz soll einen Wandel, weg von Einweg-Verpackungen, hin zu Mehrweg-Alternativen bewirken.

Wie ist der aktuelle Stand des neuen Verpackungsgesetzes?

Der Beschluss vom 20. Januar sieht unter anderem die Pflicht für diverse gastronomische Betriebe vor, neben einer angemessenen Einweg-Verpackung auch Mehrweg-Optionen anzubieten. In Kraft treten soll diese Verpflichtung voraussichtlich ab 2023. Wichtig ist dabei, dass diese Alternativen nicht teurer sein dürfen, als die Einweg-Verpackung und sie müssen zudem in allen notwendigen Größen erhältlich sein.
Auch die Wahl dieser Einweg-Verpackungen wird sich in Zukunft noch ändern. Zum einen sieht das Verpackungsgesetz langfristig auch eine Neuerung für Mindestrezyklatanteile bestimmter Kussstoffprodukte vor, zum anderen sollen ab dem 3. Juli 2021 bereits bestimmte Produkte aus Einwegkunststoffen, wie z.B. Einmalbesteck und Einwegteller oder Plastikstrohalme verboten werden und nicht mehr von den Herstellern wie bisher vertrieben werden. Um zur Veranschaulichung nur ein Beispiel zu nennen, sind z.B. Trinkhalme aus Glas oder Edelstahl im Restaurant eine denkbare Alternative im Zuge dieser Änderung. Auch Plastiktüten, in denen oftmals noch gern die Essensbestellungen geliefert werden, sollen zum Jahreswechsel vollkommen verboten werden.

Fördert die Krise die Sensibilität für das Thema Nachhaltigkeit?

Des Öfteren bekommt man in der letzten Zeit zu hören, dass die Pandemie das Bewusstsein und die Sensibilität in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit gesteigert haben. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass die Krise gezeigt hat, was passiert, wenn man nicht früh genug reagiert und entsprechend handelt. Dieser Gedanke könnte viele Menschen zum Nachdenken angeregt haben. Soll heißen, wenn wir nicht früh genug damit anfangen die Erde, auf der wir leben und ihre Ressourcen zu schützen und respektvoller zu behandeln, ist es vielleicht irgendwann auch schon zu spät. Aus diesem Grund ist es auch eine Überlegung wert, auch unabhängig von dem Verpackungsgesetz, schon vor 2023 dein ganz eigenes Mehrweg-System einzuführen.

Wie könnte so ein Mehrweg-System aussehen?

Rufe dein ganz eigenes Pfandsystem ins Leben:
Mit den Mehrweg-Verpackungen kannst du dich aktuell sicherlich noch sehr gut von der Konkurrenz abheben. Noch viel zu wenige Gastronomiebetriebe setzten auf diese Alternative. Da aber unter den Konsumenten das Bewusstsein und die Sensibilität für dieses Thema zunehmen, kannst du damit viele bereits bestehende, aber auch neue Kunden von dir begeistern. Natürlich solltest du die Einweg-Variante nicht direkt abschaffen, um Kunden, die dafür noch nicht bereit sind, nicht zu verlieren. Die Mehrweg-Alternative ist also eine freiwillige Option für all diejenigen, die sich schon jetzt für das Thema stark machen wollen, bzw. durch ein solches Angebot an das Thema herangeführt werden.

Das Ganze könnte z.B. mit einem Pfandsystem ablaufen. Der Kunde zahlt die Summe X als Pfand für die Verpackung. Entweder kann der Pfand dann bei Rückgabe vor Ort zurückerstattet werden, oder bei der nächsten Lieferung nach Hause ausgezahlt bzw. gegen neues Mehrweg-Geschirr ausgetauscht werden.

Zusammenschlüsse mit anderen Gastronomiebetrieben:
Gemeinsam ist man bekanntlich stärker. Wenn du dich also z.B. mit einigen anderen Anbietern in deiner Gegend zusammenschließt, wird die Umsetzung und der Erfolg des ganzen Plans sicherlich deutlich vereinfacht. So könntet ihr z.B. gemeinsame Mehrweg-Verpackungen als eine Art Co-Branding in den Umlauf bringen. Auch hier kann anschließend überall das Geschirr etc. zurückgegeben bzw. eingetauscht werden.
Oder aber ihr schließt euch nur zusammen, um die Rückgabe zu erleichtern. D.h. die Schalen können zwar auch in anderen Läden abgegeben, aber nicht eingetauscht werden. Die zurückgegebenen Verpackungen werden dann regelmäßig untereinander wieder ausgetauscht und das Pfand verrechnet.

Das mag zwar alles erstmal vielleicht kompliziert und verzwickt klingen, aber wenn es einmal ins Laufen kommt, vergeht dieser Eindruck sicherlich schnell und das Gefühl, der Umwelt Schritt für Schritt etwas Gutes zu tun, überwiegt schließlich.

Wie mache ich darauf aufmerksam?

Du solltest natürlich über unterschiedliche Wege auf das Angebot und das Konzept aufmerksam machen.

Auf deiner Website, aber auch auf Social Media kannst du das System optimal erklären und von Zeit zu Zeit auch immer wieder darauf aufmerksam machen. Aber auch Plakate oder ggf. QR-Codes zu deiner Website sind super geeignet, um die Kunden darüber aufzuklären. Natürlich macht es auch Sinn, dass Mitarbeiter bei einer Abholbestellung oder bei der Bestellung am Telefon die Mehrweg-Alternative anbieten.

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