Auch im Jahr 2022 reißt das Interesse an dem Thema Zero-Waste nicht ab. Insbesondere in der Gastronomie ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Punkt. Müllvermeidung und Plastikverzicht sind Aspekte, mit denen sich jeder Gastronom heutzutage auseinandersetzen sollte. Mit ein paar Tipps und Tricks gelingt auch dir die Umsetzung vom Zero-Waste Gedanken in die Praxis.
Less-Waste und Zero-Waste bei Verpackungen
Zugegeben, gerade in Gastronomiebetrieben ist die Verwirklichung von Zero-Waste eine Herausforderung. Während viele Gastronomen bereits auf Lokalität achten, lange Lieferwege vermeiden und Bio einkaufen, geht der Bedarf an Nachhaltigkeit noch weiter darüber hinaus.
Die Verpackungen der Zutaten spielen dabei eine elementare Rolle. Der Verpackungsmüll wird sowohl mit einem hohen Energieaufwand produziert und ebenso wieder entsorgt – dabei sprechen wir von Papierservietten, vakuumverpacktem Fleisch und in Plastik verpacktes Gemüse. Es sind die Details, auf die Wert gelegt werden muss, um eine wirksame Veränderung zu schaffen. Das bedeutet, dass der Nachhaltigkeits-Gedanke nicht ausschließlich in der Küche, sondern auch in den Bereichen drum herum stattfinden muss.
Komplett auf plastikfrei umzustellen, ist nicht einfach – auch beispielsweise die Verpackungslösungen der Lieferanten wären dafür relevant. Versuche, kleinschrittig anzufangen. Plastikfreie Alternativen kannst du inzwischen auch im Großhandel erwerben.
Müll vermeiden, Müll recyceln – nutze deine Möglichkeiten
Prinzipiell kannst du dich an folgender Leitlinie orientieren – nämlich den 5 R´s der No Waste Bewegung. Diese lauten:
- Refuse (ablehnen) -> Verzichte auf Dinge, die sowieso innerhalb kürzester Zeit wieder im Müll landen, wie beispielsweise Strohhalme in Getränken. Je geringer die Nachfrage, desto geringer die Produktion.
- Reduce (reduzieren) -> Sortiere deinen Bestand aus. Dabei kannst du überlegen, wie du manche Dinge noch praktisch wieder in Umlauf bringen kannst, anstatt sie wegzuwerfen.
- Reuse (wiederverwenden, reparieren) -> Hier gilt: Mehrweg ist das bessere Einweg. Das ist nicht nur umweltschonend, sondern spart auch Geld.
- Recycle (wiederverwerten) -> eine sachgemäße Mülltrennung oder der Kauf von Produkten aus recycelbarem Material steht an oberster Stelle!
- Rot (kompostieren) -> Verwandle Küchenabfälle in hochwertigen Dünger.
Zero-Waste im Gastro-Alltag
Um dir ein paar Anhaltspunkte zu geben, an denen du in deinem Gastronomiebetrieb eine Änderung vornehmen kannst, haben wir folgende Beispiele aufgelistet:
- Strohhalme
Beginnen wir mit dem Klassiker. Mal abgesehen davon, dass Trinkhalme kein Muss sind – in der Regel klappt es auch ganz wunderbar ohne – kannst du hier auf stilvolle Alternativen aus Glas oder Metall zurückgreifen. Geschmacksache sind, im wahrsten Sinne des Wortes, essbare Trinkhalme. - Beilagen zum Kaffee – Milch, Zucker und Gebäck
Einzeln abgepackte Zucker- und Milchportionen solltest du vermeiden. Stattdessen sind Zuckergefäße oder Milchkännchen für die Selbstbedienung deutlich umweltschonender. Auch das obligatorische einzeln verpackte Plätzchen zum Kaffee kann so serviert werden, dass die Verpackung nicht nötig ist. - Mehrwegkaffeebecher
Um den Müll durch zahlreiche, weggeworfene „To-Go“ Becher zu vermeiden, kannst du zum Beispiel mit einem Pfandsystem arbeiten. ReCup und ReBowl wären dabei mögliche Optionen für Pfandsysteme von Tassen oder Schüsseln. Ansonsten können Gäste auch ihren eigenen Becher mitbringen. Am besten kommunizierst du diese Möglichkeit über ein Schild oder einen Aushang. - Handtücher und Seife
Deine Gäste-WC´s kannst du mit nachfüllbaren Seifenspendern sowie Stoffhandtuchspendern ausstatten, um vor allem Papiermüll zu vermeiden.
Veränderung fängt im Kopf an. Zero-Waste mag zunächst mit einem gewissen Aufwand verbunden sein, aber inzwischen gibt es verschiedene Wege, mit denen du deinem Ziel näherkommen kannst. Dabei geht es nicht um Perfektionismus, sondern darum, sein Bestes zu versuchen und Schritt für Schritt die Müllproduktion zu verringern.