Psychologie in der Gastronomiebranche einsetzen – Teil 2

Wie bereits im ersten Teil dieses Artikels beschrieben, kann man durch die Erkenntnisse der Psychologie gezielt die Erfolge in seinem Betrieb steigern. Wir haben weitere Fakten der menschlichen Psyche zusammengefasst, die man optimal (natürlich ethisch korrekt) einsetzen kann.

Durch das passende Anrichten punkten

Wer ein Händchen fürs ansprechende Anrichten der Gerichte hat, sammelt automatisch Pluspunkte. Wie sagt man doch so schön – „das Auge isst mit“. Somit ist ein Gast, der ein schönen Teller mit Essen vor sich hat, bereits positiver gestimmt, als bei einem sehr standardmäßigen oder gar unschön angerichteten Gericht. Die Chance, dass der Geschmack jetzt als positiv und zufriedenstellend wahrgenommen wird, ist dadurch automatisch (unbewusst) erhöht worden.

Aber nicht nur das Anrichten alleine zählt, auch die Tellergröße kann die Gäste bereits in eine ganz bestimmte Richtung beeinflussen. Mehr dazu erfährst und in unserem Blog-Beitrag zu dem Thema.

Die Macht der Gewohnheit

Auch die Gewohnheit sollte im Gastronomiebereich berücksichtigt werden. Natürlich gehen Menschen gerne auch außer Haus essen, um das Gewohnte mal zu verlassen. Nichts desto trotz sollten einige gewohnte Aspekte auch an dieser Stelle nicht ungeachtet bleiben.

So wäre es für Gäste z.B. ein eher unangenehmes, beklemmendes Gefühl, wenn ihnen falsches Besteck oder Gläser gereicht würden. Niemand isst ein Schnitzel mit einem Fischmesser, zu Spaghetti sollte ein Löffel gereicht werden und Wein und Sekt werden nicht im Wasserglas serviert.

Währungen sind tabu!

Wer die Preise als simple Zahlen ohne Dezimalstellen und ohne Währungen darstellt, wird eine höhere Zahlungsbereitschaft erfahren. Die Verknüpfung zwischen den Zahlen und dadurch entstehenden Kosten wird nämlich psychologisch betrachtet nicht so deutlich hergestellt.

Viele kleine Angebote machen

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass der Durchschnittsmensch eher bereit ist dreimal sein Portemonnaie zu zücken und etwas für jeweils 10€ zu kaufen, da das ja so betrachtet nicht so teuer ist, anstatt einmalig 30€ zu zahlen. Anstatt also ausschließlich große Teller oder Portionen anzubieten, die deutlich kostspieliger sind, kannst du deshalb auch super einfach mehrere Kleinigkeiten anbieten, die der Gast sich dann zusammenstellen kann. Das kann man auch bei Getränken anwenden. Wenn es eine kleine und eine große Variante gibt, wählen viele erst einmal die kleine, günstigere Variante, bestellen dann aber darauf hin noch einmal ein weiteres Getränk. Natürlich gibt es auch hier immer Ausnahmen, aber grundsätzlich ist diese Regel zu beobachten.

 

Gerichte attraktiv ausschmücken

Auf vielen Speisekarten findet man schon lange nicht mehr einfach die stumpfe Bezeichnung eines Gerichts. Es werden Namen und Adjektive genutzt, um die Speisen und Getränke schmackhafter zu machen und die Vorfreude darauf noch weiter zu steigern.

Kundenbindung: Beidseitige Benefits nutzen

Stempelkarten sind eine perfekte Option, um Kunden zu binden und ihnen gleichzeitig auch noch Vorteile zu schaffen – eine klare Win-Win-Situation. Hier greift der „Endowment“-Effekt, wie er in der Psychologie genannt wird. Durch die Stempelkarte hat man das Gefühl, dass man etwas besitzt, also im Prinzip X Stempel. Durch den Besitz werden Dinge als wertvoller betrachtet. Die Toleranz, diese einfach so wegzugeben bzw. verfallen zu lassen ist in diesem Fall dann geringer. Man fühlt sich also damit verbunden und geht tendenziell eher wieder zu dem entsprechenden Gastronomiebetrieb. Gleiches gilt z.B. auch für Rabattgutscheine als Geschenk, die die Gäste dann eben auch besitzen. Besitz ist eben wertvoll!

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