Die rechtlichen Folgen von Schwarzgeld in der Gastronomie

Bereits vor in Inkrafttreten im Januar 2020 stand sie bereits negativ in den Schlagzeilen: die Bonpflicht. Mittlerweile muss für jeden noch so kleinen Einkauf bei Bäckereien und sonstigen gastronomischen Betrieben ein Kassenbon in Papierform ausgestellt werden, ob der Kunde ihn will oder nicht. Ein Grund für die Einführung des Gesetzes ist die Bekämpfung von Schwarzgeld, da dieses in der Gastronomie ein großes Problem darzustellen scheint. Doch welche rechtlichen Folgen hat diese Form von Betrug für die Gastronomie? In diesem Artikel geben wir dir alle wichtigen Informationen.

Zahlreiche Steuervergehen

Eine der rechtlichen Maßnahmen, die aufgrund des Problems mit Schwarzgeld durchgesetzt wurden, ist die bereits erwähnte Einführung der Bonpflicht. Das Finanzamt sieht trotz der vielen Kleinbeträge in manchen Betrieben große Steuervergehen und stellt mit dem neuen Gesetz Verkäufer an den Kassen quasi unter Generalverdacht. Beim Schwarzgeld geht es bekanntlich um steuerbare Einkünfte, die dem Finanzamt nicht gemeldet werden. Teilweise heißt es, dass ganze 30 % der Einnahmen in der Gastronomie nicht versteuert werden. Egal, ob diese hohe Zahl der Wahrheit entspricht oder nicht: du selbst solltest ein solches Risiko keinesfalls eingehen und dem Finanzamt alle Einkünfte melden, da die Folgen schwerwiegend sein können.

Gastro-Kassen erlauben oft Manipulation

Viele Kassen in der Gastronomie haben keine zertifizierte Sicherheitseinrichtung und erlauben so eine schnelle Manipulation der Umsätze. Dies kann rechtliche Folgen haben und du riskierst mit jedem weiteren Tag große Probleme. Das Finanzamt geht verstärkt gegen das Schwarzgeld vor, das kriminelle Gastronomen insbesondere durch Bargeldzahlungen erhalten. Man will sich nicht länger fehlende Steuereinkünfte in Milliardenhöhe entgehen lassen. Teilweise wurden Gastronomen sogar zu mehrjährigen Haftstrafen wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Im Zuge der „Belegausgabepflicht“ müssen die meisten Kassen in Zukunft aus Sicherheitsgründen umgebaut oder umgetauscht werden.

Du könntest jederzeit überprüft werden

Als Gastronomie-Inhaber musst du jederzeit bereit sein, deine Unterlagen und deine Kasse vom Finanzamt überprüfen zu lassen. Trotz der Bonpflicht könnte die Zahl der Überprüfungen in Zukunft noch steigen. Falls tatsächlich grobe Fehler auffallen, drohen im schlimmsten Falle Geld- und Haftstrafen.

Daher solltest du die korrekte Angabe aller Finanzen nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern präzise dokumentieren, da sich wenig verheimlichen lässt. Das Finanzamt kann sogar eine Betriebsprüfung zu deinen Geschäftszeiten durchführen, wenn du als Betreiber gerade nicht vor Ort bist.

Hohe Nachzahlungen

Gastronomie-Besitzer wissen, dass das monatliche Einkommen sehr stark schwanken kann. In umsatzschwächeren Zeiten können somit starke finanzielle Schwierigkeiten auftreten, die zumindest für die Besitzer durch neue Entwicklungen wie der Einführung des Mindestlohns nicht gerade begünstigt werden. Steuerhinterziehung kann jedoch langfristige Folgen nach sich ziehen. Auch wenn es sich um keine großen Summen handelt und keine Haftstrafe folgt, müssen dennoch die Steuern zurückgezahlt, hohe jährliche Zinsen und eine Geldstrafe gezahlt werden. So wird ein großes Loch in die Kasse gerissen. Die Geldstrafe richtet sich nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und sollte sie sehr hoch sein, kann dies eine Vorbestrafung und einen Eintrag in den Bundeszentralregistern zur Folge haben.

Als Gastronom wirst du die Prozesse, die rechtlichen Folgen und die Risiken, die mit dem Führen eines Betriebes verbunden sind, bereits kennen. Wir empfehlen dir, dich bei finanziellen Problemen mit einem guten Steuerberater zusammenzusetzen und gemeinsam zu überlegen, wie langfristig eine sichere Grundlage geschaffen werden kann.

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