Der Sommer endet und der Herbst läutet farbenfroh kältere Zeiten ein. Da fällt es uns umso leichter, uns wieder mit schön deftigen, traditionellen Gerichten zu beschäftigen. Einer der beliebten Klassiker: Gänsebraten!
Was du beim Einkaufen beachten solltest
Wer die Möglichkeit hat, sollte bei einem Bauern in der Nähe nach einer Gans fragen, denn das Fleisch ist um einiges geschmackvoller als die meisten gefrorenen Alternativen im Supermarkt. Unbeschädigte Haut und eine zartrosa Farbe sind charakteristisch für qualitativ hochwertiges Fleisch. Zudem sollten alle Federn fachmännisch vorher entfernt worden sein und die Haut sollte elastisch und nicht zu trocken sein.
Wenn du dich für eine tiefgefrorene Gans entscheidest, empfehlen wir unbedingt auf die deutsche Herkunft zu achten. Gänse aus anderen Ländern sind zwar oftmals günstiger, wurden aber sehr schnell gemästet und verlieren beim Braten viel Flüssigkeit. Auch sollten tiefgefrorene Gänse möglichst schonend aufgetaut werden. Am besten schon 1-2 Tage vorher aus dem Gefrierfach holen und dann im Kühlschrank auftauen lassen. Erst aus der Verpackung holen, wenn die Gans vollständig aufgetaut ist.
Als kleiner Richtwert: Eine kleine Gans mit ca. 4 kg reicht für ungefähr sechs Personen. Sind es weniger, reicht oftmals die Zubereitung von Gänseteilen. Sind es mehr, kannst du entweder nach einer größeren Gans mit ca. 5 kg Ausschau halten oder überlegen, ob sich die Zubereitung von zwei Gänsen lohnt.
Die Vorbereitung
Nun geht es an die Vorbereitung. Die Innereien (die sich meist in einer Tüte im Inneren befinden) entnehmen und die Gans von Innen und Außen mit Wasser reinigen. Die Gans danach von Innen und Außen salzen, pfeffern und mit Beifuß einreiben. Der Beifuß sorgt dafür, dass die Gans trotz des recht hohen Fettgehalts bekömmlicher wird. Für einen schönen, aromatischen Geschmack kannst du die Gans mit den Gewürzen gerne etwas ruhen lassen.
Mit Füllung oder ohne?
Du kannst dir nun überlegen, ob du die Gans so servieren willst oder ob für dich noch eine Füllung in Frage kommt. Beliebte Füllungen für den Gänsebraten sind zum Beispiel Äpfel, Zwiebeln, Pflaumen oder Maronen.
Zu beachten ist, dass eine Füllung Einfluss auf den Garprozess hat, die Gans also definitiv mindestens eine halbe Stunde länger garen muss. Auch kann der Gargrad der Gans aufgrund der ungleichmäßigen Hitzeverteilung im Inneren leicht variieren. Für eine Füllung spricht aber natürlich, dass zusätzliche Aromen ins Spiel kommen.
Zubereitung im Backofen
Im Ofen zubereiten kann man die Gans am Besten in einem Bräter oder direkt auf dem Rost. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Der Bräter sorgt für ein schönes, gleichmäßiges Ergebnis und schont den Backofen. Dafür muss aber in regelmäßigen Abständen die austretende Flüssigkeit abgeschöpft werden.
Die Gans auf dem Rost zuzubereiten sorgt für ein schön braunes, knuspriges Ergebnis. Allerdings solltest du auf jeden Fall ein tiefes Backblech darunter platzieren, welches die austretende Flüssigkeit auffängt. Das Backblech sollte zudem zur Hälfte mit Wasser befüllt werden.
Die Garzeit
Eine Gans mit ca. 4 kg braucht ungefähr drei Stunden. Grob kann man pro Kilogramm 45 Minuten Garzeit einrechnen. Den Ofen auf 220 Grad vorheizen und die Gans für ca. eine Stunde bei dieser Temperatur garen, danach die Gans umdrehen und den Ofen runterstellen auf 180 bis 200 Grad. Kleiner Tipp: Um zu erkennen, ob die Gans am Ende der Garzeit auch wirklich fertig ist, mit einer Gabel in den Schenkel stechen. Ist das einfach möglich und tritt klarer Saft aus dem Fleisch aus, ist die Gans servierbereit. Ist der austretende Saft hingegen noch rötlich, muss die Gans noch etwas weitergaren.
Damit die Haut der Gans schön knusprig und braun wird, solltest du sie regelmäßig mit aufgefangenem Bratensaft übergießen (grade zum Ende der Bratzeit). Im Bräter darauf achten, dass die Gans nie in Ihrem eigenen Saft schwimmt.
Wie du siehst, kannst du mit etwas Vorbereitung relativ leicht einen leckeren Braten auf den Tisch zaubern. Wir wünschen Guten Appetit!