Die menschliche Psyche hat eine immense Macht über uns. Wie wir Dinge über unsere Sinne wahrnehmen, hat eine starke Auswirkung auf verschiedenste Bereiche unseres Lebens. Aber wusstest du auch, inwiefern die optische Wahrnehmung sich darauf auswirken kann, mit welcher Menge an Essen wir uns gesättigt fühlen oder eben nicht? Klingt erstmal recht weit hergeholt, ist aber erwiesenermaßen so!
Die Optik und das Sättigungsgefühl
Wie genau kann denn nun die optische Wahrnehmung unser Sättigungsgefühl beeinflussen? Entscheidend ist dabei der Teller, von dem wir essen – genauer gesagt, die Tellergröße. Im Zuge einiger Forschungen hat man herausgefunden, dass je kleiner der Teller ist, das Sättigungsgefühl desto früher einsetzt. Das heißt, wenn man sich für einen großen Teller entscheidet, setzt das Sättigungsgefühl in der Regel erst viel später ein und man isst somit eine größere Menge und nimmt folglich automatisch mehr Kalorien zu sich.
Wieso ist das so?
Dieses Phänomen ist ganz einfach durch unsere Psyche zu erklären! Auf einem kleineren Teller wirkt die gleiche Menge einer Speise deutlich mehr, als auf einem großen Teller. Bevor wir beginnen unser Essen zu uns zu nehmen, schätzen wir die Größe der Portion ein und haben darauf basierend eine gewisse Erwartung an diese Mahlzeit. Dabei hilft logischerweise unsere optische Wahrnehmung. Je voller der Teller ist, desto eher erwarten wir, dass uns diese Portion sättigen wird. Was dabei jedoch in der Regel außer Acht gelassen wird, ist die Größe des Tellers. Wenn du jetzt die kleinsten Teller wählst, den du finden kannst, ist natürlich nicht garantiert, dass du von diesem Teller direkt satt wirst, aber bei einem normal kleinerem Teller sollte dieses Phänomen auf jeden Fall funktionieren. Angeblich soll dieser psychologische Effekt auch noch stärker sein, wenn man sich selbst das Essen auffüllt, als wenn man es serviert bekommt.
Wie kann man diese Erkenntnisse nun einsetzen
Für sich selbst kann man diese Erkenntnis natürlich super einfach nutzen, wenn man etwas kontrollierter essen möchte und nicht über die tatsächliche Sättigung hinaus essen möchte. Dort hat man zudem noch den zusätzlichen Effektverstärker, wenn man sich seinen Teller selbst füllt.
Selbstverständlich kann man dieses Phänomen aber auch in der Gastronomiebranche anwenden, denn selbstverständlich möchte man ja nicht nur, dass es den Gästen gut schmeckt, sondern auch, dass sie satt und zufrieden nach Hause gehen. Ein großer Teller, auf dem die Speisen super filigran und hübsch angerichtet werden können ist natürlich immer schön, führt aber folglich eher weniger zu diesem beabsichtigten Ziel, da der Teller dabei zumeist nicht wirklich gut gefüllt wirkt. Somit ist die Erwartungshaltung, dass diese Portion sättigend sein könnte auch eher gering und folglich auch das tatsächlich wahrgenommene Sättigungsgefühl.
Serviert man seinen Gästen jedoch lieber einen kleinen, aber dafür gut gefüllten Teller, hat man bessere Chancen, um seine Gäste mit der gleichen Menge satt und glücklich zu bekommen.
Natürlich kann man diesen Effekt auch in die andere Richtung nutzen. Schließlich gibt es ja nicht nur diejenigen unter uns, die eben nur so viel essen sollen bzw. wollen, wie nötig ist, sondern auch solche, die aus gesundheitlichen Gründen mehr essen sollen oder z.B. Sportler, die im Aufbau sind. Für diejenigen bietet es sich dann natürlich an, eher von großen Tellern zu essen und das Sättigungsgefühl auf diese Weise auszutricksen.
Wie auch immer du diesen Effekt für dich nutzen möchtest, probiere es doch einfach mal aus!