In der Gastro-Welt ist nicht nur entscheidend, welche Speisen angeboten werden, sondern auch wann die Gäste bedient werden. Gibt es einen Mittagstisch, oder werden die Türen erst ab 17 Uhr zur Abendbrotzeit geöffnet? Vielleicht überlegst du auch gerade, Frühstück anzubieten? Eigentlich eine gute Idee, oder? Aber das zusätzliche Frühstücksangebot kostet dich nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern auch Geld. Wir stellen dir die Vor- und Nachteile zusammen.
Frühstück anbieten – ja!
Am besten dazu geeignet, Frühstück zu servieren, sind natürlich Hotels oder andere Beherbergungsbetriebe. Die meisten Gäste buchen Übernachtung und Frühstück in einem Rutsch und sind froh, nach dem Aufstehen direkt im selben Gebäude morgens essen zu können, bevor Sightseeing und Tagesprogramm losgehen. Für Hoteliers ist die Entscheidung für oder gegen ein Frühstücksangebot also ein No-Brainer: Auf jeden Fall anbieten!
Für Gastronomen ist die Entscheidung für ein Frühstücksangebot sinnvoll, wenn die Lage des Betriebs es quasi vorbestimmt. Wenn du in einem beliebten Ort für Ausflugstourismus bist oder es in der Umgebung eher kleinere Hotels ohne ausreichendes Frühstücksangebot gibt, hast du definitiv gute Chancen, mit einem Frühstück in deinem Gastronomiebetrieb erfolgreich zu werden.
Ein stark frequentierter Ort ist daher – wie bei allen Arten von Gastronomiebetrieben – sehr wichtig. Daher eignen sich auch Einkaufszentren oder das Stadtzentrum gut, um Frühstück anzubieten.
Wenn du bisher schon Snack-Küche, Kaffee, Süßspeisen und andere Speisen anbietest, die auch für ein Frühstück geeignet sind, spricht nichts dagegen, diese auch einfach morgens zu servieren.
Beispielsweise kann ein Café, das nachmittags Süßspeisen und Brötchen serviert, diese ohne zusätzlichen organisatorischen Aufwand schon zum Frühstück anbieten. Doch auch bei anderen Gastronomieformen ist das möglich. Dabei empfiehlt es sich, wenn du bisher auf Buffet-Speisen gesetzt hast, auch das Frühstück in Buffetform anzubieten.
Wenn dein Mittag- und Abendessen á la carte serviert wird, ist es praktisch, das auch am Morgen zu tun. Dies ist eine enorme Erleichterung der Logistik und Organisation und vereinfacht auch die Arbeit für dein Personal.
Frühstück anbieten – nein!
Doch nicht jeder Gastronomiebetrieb ist dazu geeignet, Frühstück anzubieten. Einige Punkte nämlich sprechen dagegen. Besonders wenn du von großen Hotels umgeben bist, die allesamt ein inkludiertes Frühstücksangebot haben, werden Gäste morgens wahrscheinlich nicht extra zu dir kommen, um sich für den Tag zu stärken.
Außerdem solltest du die Speisen, die du jetzt schon auf deinem Speiseplan hast, betrachten und dich fragen, ob ein Frühstücksmenü ähnlich aussehen könnte. Wenn du bisher auf Burger und Pizza spezialisiert bist, müsstest du für ein Frühstücksangebot plötzlich ganz andere Lebensmittel einkaufen und würdest vermutlich auch andere Küchengerät benötigen – ein wichtiger Kostenfaktor.
Außerdem solltest du den zeitlichen Rahmen des Frühstücksbetriebs bedenken. Wenn der Betrieb den ganzen Tag geöffnet ist, brauchst du viel Personal, um die notwendigen Ruhezeiten einzuhalten. Außerdem solltest du dir überlegen, wann das Restaurant gereinigt und geputzt werden kann. Wenn das Frühstück zudem morgens fertig sein soll, muss die Zubereitung sehr viel früher beginnen – oder bereits am Vorabend. Ein zu großes und zeitlich dichtes kulinarisches Angebot kann sehr viel Stress bedeuten – und dieser tut weder dir noch deinem Personal oder dem Betrieb gut.
Das heißt für dich?
Oft ist es besser, sich auf weniger zu konzentrieren, dafür aber zu garantieren, dass alles, was du anbietest eine hervorragende Qualität hat. Wenn deine Speisen und der Service perfekt sind, wird niemand danach fragen, ob du Frühstück anbietest oder nicht. Letztendlich spielen auch andere Faktoren eine entscheidende Rolle. Selbst wenn du Kapazitäten hast und die Frühstücksvorbereitungen logistisch problemlos stemmen könntest, ist es manchmal einfach unpraktisch. Ohne Laufkundschaft am frühen Morgen lohnt sich auch das beste Frühstückbuffet nicht. Bevor du also alle Räder in Bewegung setzt und Frühstück in deinem Betrieb anbietest, halte lieber ein paar Wochen lang Ausschau, ob und wann die ersten Touristenströme an deinem Geschäft vorbeikommen.
Alternativ kannst du auch überlegen, saisonale Frühstücksangebote vorzubereiten. Denkbar wäre es, Frühstück während der wuseligen Sommersaison anzubieten, im Winter aber darauf zu verzichten.