So wird der Sommer zum kulinarischen Highlight am Grill

Grillen bleibt auch im Sommer 2025 eines der beliebtesten kulinarischen Highlights. Doch der Anspruch verändert sich! Wer heute hinter dem Grill steht, muss weiterdenken als Kohle, Fleisch und Kräuterbutter. Es geht zwar unverändert um Qualität, Vielfalt und neue Aromen, aber mehr und mehr auch: um bewussten Genuss. Der Sommer bringt spannende Grilltrends – manche neu, manche wiederentdeckt. Eines eint sie alle: Sie sind alles andere als 08/15.
Grilltrend 1: Wildfleisch – Tradition trifft Trend
Wildfleisch feiert 2025 ein echtes Comeback. Ob Rehrücken, Wildschweinfilet oder Hirsch-Burger – Wild steht für Regionalität, Natürlichkeit und einen urwüchsigen Geschmack, der perfekt zu Feuer und Rauch passt.
Wildbret, wie Wildfleisch im Fachjargon heißt, gilt als besonders nachhaltig, denn die Entnahme aus der Natur unterliegt strengen Kontrollen. Kulinarisch überzeugt es mit Zartheit, Frische und Aroma. Der Verwendung von Wildbret sind nahezu keine Grenzen gesetzt: Von rosa gebratenem Filet, über Carpaccio und Tartar aus dem Rehrücken, bis hin zu unglaublich leckeren Burgern aus Hirschfleisch – Die Schranken befinden sich nur noch in unseren Köpfen!
👉 Unser Experten-Tipp: Wild direkt beim Jäger kaufen und wie hochwertiges Rind oder Lamm behandeln!

💡 Wild harmoniert hervorragend mit süß-scharfen Aromen – ideal für Asia-Fusion und Kimchi-Beilagen. Auch lässt sich das magere Fleisch von Reh und Hirsch hervorragend einfrieren: Bei minus 18°C kann es durchaus ein Jahr ohne deutlichen Qualitätsverlust gelagert werden.
Die Top 3 Irrtümer über Wildfleisch:
- „Wild ist teuer“ – Nicht beim Jäger! Dort bekommen Sie Spitzenqualität oft günstiger als im Handel. Strenge Hygienevorschriften sind selbstverständlich.
- „Wild gibt’s nur im Herbst“ – Falsch! Ab 1. Mai dürfen z. B. Rehböcke und sogenannte Schmalrehe erlegt werden – ideal für zartes Frühlingswild.
- „Wild schmeckt streng“ – Nur, wenn es schlecht behandelt wurde. Heute sorgen professionelle Kühlung und fachgerechtes Abhängen für feinste Qualität.
Grilltrend 2: Pflanzlich, innovativ, aromenstark
Pflanzliche Gerichte sind 2025 längst kein Ersatzprodukt mehr – sie sind selbstbewusste Hauptdarsteller auf dem Rost. Entscheidend sind dabei drei Dinge: die richtige Textur, ausgeprägte Röstaromen und ein professionelles Grillequipment, mit dem auch zarte oder marinierte Zutaten punktgenau auf den Punkt gebracht werden können.

Ein Paradebeispiel dafür sind orientalisch gewürzte Patties aus Linsen und Karotte – außen knusprig, innen saftig, mit Noten von Kreuzkümmel, Koriander und frischer Petersilie. Ebenfalls stark im Geschmack: Miso-Tofu-Steaks, die auf der Plancha gegrillt werden und durch die Miso-Marinade eine salzig-süße Tiefe mit Umami-Charakter entwickeln. Die kräftige Hitze der Grillplatte sorgt dabei für die notwendigen Röstaromen und ein spannendes Mundgefühl.
Ein echtes Highlight sind auch bunte Gemüsespieße mit Harissa und Dukkah. Die nordafrikanische Gewürzpaste Harissa bringt angenehme Schärfe, Knoblauch und eine leichte Zitronennote ins Spiel. In Kombination mit Dukkah – einer ägyptischen Mischung aus gerösteten Nüssen, Sesam, Koriander und Kreuzkümmel – entsteht ein aromatisch-kerniger Kontrast, der nicht nur vegetarische Gäste begeistert. Diese Gerichte sind Ausdruck einer neuen vegetarischen Grillkultur, die Kreativität, Aroma und Technik vereint – ideal für moderne Gastro-Konzepte, Streetfood-Angebote oder Sharing-Formate auf der Sommerkarte.
Grilltrend 3: Die Welt auf dem Teller: Grillen global gedacht
2025 wird der Grill zur Bühne für internationale Aromen: Inspiration kommt aus allen Himmelsrichtungen – und bringt aufregende Würze, Tiefe und Vielfalt auf den Rost.
Chimichurri aus Argentinien
Die frische, grüne Sauce aus Petersilie, Knoblauch, Essig und Öl wird klassisch zu Rindfleisch gereicht, entfaltet 2025 aber auch zu Wild und gegrilltem Gemüse ihr volles Aroma. Ihre kräuterige Frische und dezente Säure sorgen für einen geschmacklichen Kontrast zu rauchigen Röstaromen – besonders in der Wildküche ein echtes Highlight.
Baharat und Za’atar aus der Levante
In der levantinischen Küche dominieren gleich zwei Gewürzmischungen den Grilltrend 2025: Baharat, eine warm-würzige Mischung mit Noten von Pfeffer, Zimt, Muskat und Nelken, verleiht Marinaden Tiefe und eine orientalische Seele. Za’atar hingegen begeistert mit aromatisch-frischer Leichtigkeit – dank Thymian, geröstetem Sesam und dem zitronig-herben Sumach.

Gochujang aus Korea
Diese fermentierte Chili-Würzpaste mit feuriger Schärfe, süßlicher Tiefe und unverwechselbarem Umami ist besonders angesagt. Sie passt ideal zu mariniertem Gemüse, gegrilltem Tofu oder auch Wildspießen.
Misoglaze aus Japan
Und aus Japan zieht Misoglaze auf die Grillkarte ein: eine intensive Paste aus Miso, Sake, Zucker und Sojasauce, die beim Grillen karamellisiert und Spieße oder Auberginen mit einer glänzenden, aromatischen Kruste überzieht. Ob als Marinade, Dip oder Topping – diese Gewürze und Pasten machen das Grillen 2025 zu einer echten Aromenreise rund um den Globus.

Die Renaissance der Spießigkeit
Dabei werden auch klassische Spießgerichte wie Yakitori, Souvlaki, Şiş und Schaschlik neu gedacht und interpretiert – mal mit Wild, mal mit Fisch, vegetarisch oder auf dem Salzstein serviert. Kreativität kennt hier keine Grenzen – und genau das macht den Reiz aus.
👉 Tipp: Wer Lamm liebt, wird Reh lieben. Rehrücken als Chops gegrillt mit Olivenöl, Knoblauch & Rosmarin – ein Highlight für alle, die gerne Neues probieren. Wichtig: Reh ist sehr mager – also nicht zu lange grillen!
Grilltrend 4: Saisonal & nachhaltig: Mehr als ein Trend
Immer mehr Gastronom/innen setzen beim Grillangebot auf saisonale Zutaten, regionale Lieferketten und durchdachte Portionsgrößen. Damit werden nicht nur Ressourcen geschont, sondern auch Geschmack und Frische maximiert. Wer Gäste wirklich überzeugen will, muss Haltung zeigen – auf dem Grill wie auf der Speisekarte.
Nachhaltigkeit ist heute keine Kür mehr, sondern Pflicht. Gerade die Gen Z wünscht sich:
- Regionale Zutaten
- Zero-Waste-Konzepte
- Flexible Portionsgrößen zum Teilen und Snacken
- Wiederverwendbares oder kompostierbares Geschirr
- Energieeffiziente Technik
👉 Tipp: Gastronom/innen, die hier Haltung zeigen, punkten – kulinarisch wie auch konzeptionell.
Grilltrend 5: Obst & Fisch vom Grill – Süßes und Salziges neu entdeckt
2025 entdeckt der Grill neue Seiten: Obst und Fisch sorgen für Frische, Vielfalt und überraschende Geschmackserlebnisse.
Fisch grillen: Regional, verantwortungsvoll & aromatisch
Nachhaltigkeit und Regionalität werden auch beim Grillen von Fisch 2025 immer wichtiger! Anstatt auf importierte Meeresfische mit teils zweifelhafter Fangpraxis zu setzen, rücken regionale Süßwasserfische in den Fokus.

Forelle, Wels und Karpfen stammen häufig aus kontrollierter Zucht oder nachhaltiger Binnenfischerei und sind nicht gefährdet. Diese heimischen Fischarten überzeugen mit feinem Aroma, zarter Struktur und hervorragender Eignung für Grill, Plancha oder Aromapapier.
Wer seine Gäste überraschen möchte, kombiniert heimischen Fisch mit internationalen Gewürzen – etwa einer Dukkah-Kruste, Zitronen-Miso-Marinade oder Chimichurri aus heimischen Kräutern.
👉 Tipp: Fisch im Fischhalter oder auf der Plancha grillen – so bleibt nichts am Rost kleben. Besonders aromatisch wird’s mit Kräuterfüllungen (z. B. Dill, Petersilie, Zitronenthymian) oder einem Grillbrett aus Buchenholz.

Obst grillen:
Ob als raffinierte Beilage, süßer Abschluss oder überraschender Hauptakteur – gegrilltes Obst begeistert mit karamellisierten Röstaromen und einem spannenden Spiel aus Süße und Würze.
Durch die Hitze entstehen intensive Aromen, die sich hervorragend mit herzhaften oder frischen Komponenten kombinieren lassen. Besonders beliebt sind etwa:
- Gegrillte Pfirsiche mit Honig & Rosmarin
- Ananas-Scheiben mit Chili & Limette
- Wassermelone mit Feta & Minze
👉Tipp: Früchte mit wenig Wasseranteil (z. B. Banane, Nektarine, Feige) eignen sich besonders gut.
Fazit: Grillen mit Charakter
Wildbret oder vegan, international oder heimatverbunden: Grillen 2025 steht für Vielfalt, Verantwortung und echte Geschmackserlebnisse. Wer heute grillt, liefert mehr als Hitze: ein Statement für Genuss mit Zukunft. Entdecken Sie jetzt Grillgeräte für Profis!
Rezepte
🦌 Yakitori-Wildspieße
Zutaten (für 6–8 Spieße):
- 600 g Wildfleisch (Reh, Hirsch, Wildschwein, aus der Oberschale),
- Holzspieße (vorher wässern)
Marinade (Tare-Sauce)
- 80 ml Sojasauce,
- 40 ml Mirin,
- 30 ml Sake (oder Weißwein),
- 2 EL brauner Zucker/Honig,
- 1 Knoblauchzehe (gerieben),
- 2 cm Ingwer (gerieben),
- 1 TL Sesamöl (optional),
- 1 TL Stärke + 1 EL Wasser
Zubereitung:
Sauce aufkochen, Stärke einrühren, abkühlen. Fleisch marinieren (min. 2 Std., besser über Nacht). Aufspießen und grillen (8–10 Min), mit Sauce bepinseln. Mit Frühlingszwiebel & Sesam servieren.
🍑 Gegrillte Pfirsiche mit Honig & Rosmarin
Zutaten:
- 4 reife Pfirsiche,
- 2 EL Honig,
- 1 Zweig frischer Rosmarin,
- etwas Zitronensaft
Zubereitung:
Pfirsiche halbieren & entkernen. Honig mit Rosmarin und Zitrone erwärmen, Pfirsiche damit bestreichen. Grillen, bis Röstaromen entstehen (ca. 2 Min. pro Seite). Optional mit Ricotta oder Vanilleeis servieren.
🍖 Napoleon Style Wildkebap
Zutaten (5–6 Spieße):
- 1000 g Wildfleisch (Oberschale),
- 500 g Wildhack,
- 2 Tomaten, 2 Zwiebeln,
- 400 g Speck,
- 2 EL Würzpaste,
- 1 TL Kreuzkümmel,
- 1 TL Paprikapulver,
- Salz,
- Pfeffer
Zubereitung:
Fleisch plattieren & schichten: Fleisch – Würzpaste – Speck – Hack – Speck – Fleisch. In Form füllen, einfrieren (2–4 Std), in Würfel schneiden, aufspießen. Grillzeit: 10–12 Min bei direkter Hitze. Ruhen lassen. Servieren mit Rotkrautsalat, Fladenbrot, Tzatziki.
🥗 Rezept Rotkrautsalat
Zutaten:
- 1 Rotkohl,
- 2 Zwiebeln,
- je 1 Tasse Zucker & Öl,
- 2 EL Salz,
- 1 TL Pfeffer,
- 250–350 ml Kräuteressig,
- 0,7–1 L Mineralwasser
Zubereitung:
Kohl hobeln, mit Salz kneten. Zwiebeln fein schneiden. Dressing anrühren, mit Kohl mischen, 24 h kalt ziehen lassen. Vor dem Servieren mit filetierten Orangen und Walnusskernen toppen.
🍔 Rezept Linsen-Bratlinge mit Karotte & Kreuzkümmel
Zutaten (für 4 Patties):
- 150 g rote Linsen,
- 1 mittelgroße Karotte, fein geraspelt,
- 1 Zwiebel, fein gehackt,
- 1 Knoblauchzehe, gepresst,
- 1 TL Kreuzkümmel,
- 1 TL Paprikapulver (edelsüß),
- 1 EL Tomatenmark,
- 2 EL Haferflocken,
- Salz,
- Pfeffer, optional Chili,
- 2 EL Mehl oder Semmelbrösel,
- Öl zum Braten
Zubereitung:
Linsen in der doppelten Menge Wasser 10–12 Min. weichkochen, abgießen, abkühlen lassen. Karotte, Zwiebel, Knoblauch und Gewürze in etwas Öl anschwitzen. Linsen, Gemüse, Tomatenmark, Haferflocken und Mehl in einer Schüssel vermengen. Abschmecken, dann 4 Bratlinge formen. In Öl bei mittlerer Hitze 3–4 Minuten pro Seite braten. Passt super zu Minzjoghurt, zu Tabouleh-Salat oder als Burger-Pattie.
🐟 Welsfilet vom Grill mit Paprika-Kräuter-Rub
Zutaten (für 4 Personen):
- 4 Welsfilets à ca. 180–200 g (küchenfertig, ohne Haut),
- 2 EL Olivenöl, Saft einer halben Zitrone
Für den Rub:
- 2 TL Paprikapulver (edelsüß)
- 1 TL geräuchertes Paprikapulver (für BBQ-Aroma)
- 1 TL getrockneter Thymian
- 1 TL Senfsaat, fein gemörsert
- 1 Knoblauchzehe, sehr fein gehackt
- ½ TL schwarzer Pfeffer
- 1 TL Salz
- Optional: eine Prise Chiliflocken
Zubereitung:
Rub vorbereiten: Alle trockenen Gewürze in einer Schale vermischen. Knoblauch hinzufügen, mit Olivenöl und Zitronensaft zu einer streichfähigen Paste verrühren. Wels vorbereiten: Die Filets abspülen, trocken tupfen und gleichmäßig mit dem Rub einreiben. Mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen. Grillen:
Grill oder Plancha auf mittlere Temperatur vorheizen (ca. 180–200 °C). Die Filets auf eine geölte Grillplatte oder in eine Fischzange legen und je nach Dicke ca. 3–4 Minuten pro Seite grillen. Achtung: Wels hat wenig Bindegewebe – nicht zu lange garen, sonst wird er trocken. Anrichten: Mit Zitronenspalten servieren. Wer mag, garniert mit frischen Kräutern (z. B. Petersilie oder Fenchelgrün) und reicht dazu einen Joghurt-Dip mit Minze und Zitronenzeste. Dazu passt Gegrillter Fenchel oder Zucchini, Couscous mit Granatapfelkernen oder ein Salat von Gurke, Apfel und Dill.
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