Trinkhalme aus Plastik fliegen zurzeit überall aus dem Gastro-Sortiment. Aus gutem Grund: Die Zeit der Nutzung – ein paar Minuten, wenn der Gast überhaupt den Halm verwendet – steht in keinem Verhältnis zu den Jahrhunderten, die es dauert, bis das Plastik sich zersetzt hat. Rund 40 Milliarden Plastik-Trinkhalme fallen pro Jahr in Deutschland an. 2021 werden sie EU-weit verboten. Wer dazu beitragen möchte, dass sich das ändert, liest einfach weiter: Wir stellen 5 Alternativen vor.
1. Glas
Trinkhalme aus Glas sehen im Glas oder Becher nicht nur gut aus, sie lassen sich auch sehr häufig wiederverwenden. Manche Anbieter (es gibt bereits mehrere) bieten sogar die Möglichkeit, die Glashalme individuell zu branden, sodass Name oder Logo des Restaurants – oder des Getränkemarkenpartners – auf ihnen platziert werden können. Das verwendete Glas ist bruchfest – es kann bei der normalen Verwendung also nichts passieren. Allerdings können die Halme beim Herunterfallen aus größerer Höhe zerbrechen – so, wie es Trinkgläser auch tun. Es sollte darauf geachtet werden, dass sie spülmaschinenfest und leicht zu reinigen sind. In der Regel können Muster angefordert werden.
2. Edelstahl
Gleiches Prinzip, anderes Material: Trinkhalme aus Edelstahl tragen ebenfalls dazu bei, den Plastikberg abzubauen. Wie ihre Kollegen aus Glas sind auch sie über eine lange Zeit verwendbar und haben zudem noch den Vorteil, dass sie auch beim Herunterfallen nicht kaputt gehen können. Ein Nachteil besteht allerdings in ihrer Undurchsichtigkeit – ob sie tatsächlich ganz und gar sauber geworden sind beim Spülen, sieht man nicht. Weil sie jedoch absolut hitzebeständig sind, können sie besonders gut sterilisiert werden. Es gibt sowohl Edelstahl- als auch Glastrinkhalme übrigens auch in „abgeknickter“ Variante und in verschiedenen Dicken und Längen.
3. Weizen
Sie sehen aus wie Makkaroni und sind es im Prinzip auch: Einmal-Trinkhalme aus Weizen. Sie lassen sich, wie Stroh-Trinkhalme, kompostieren und sind biologisch abbaubar. Allerdings haben sie einen etwas stärkeren Eigengeschmack und ihre Formstabilität ist begrenzt: Wer allzu lange an seinem Getränk herumnuckelt, hat irgendwann eine weich gewordene Nudel im Glas. Für Heißgetränke sind sie völlig ungeeignet. Als Gag sicherlich mal denkbar, sind sie letztlich aber doch keine besonders praktikable Lösung für die Gastronomie.
4. Stroh
Trinkhalme waren ursprünglich aus Stroh und „Strohhalm“ sagt man ja heute noch, wenngleich das Material meist Plastik ist. Mit Halmen aus Stroh geht es zurück zu den Wurzeln – das Abfallprodukt der Ähren-Ernte ist, weil rein natürlich, gut biologisch abbaubar und fast geschmacksneutral. Wer sich für Stroh-Halme entscheidet, sollte auf Bio-Qualität achten und auch darauf, dass sie nach Verwendung im Bio-Müll, nicht im herkömmlichen, landen. Sie lassen sich z.B. bei Events, Caterings oder auf Streetfood-Trucks gut einsetzen und generell immer dann, wenn Einweg-Verpackungen zum Einsatz kommen.
5. Kein Trinkhalm
Manche Gäste nehmen den Trinkhalm, sobald das Getränk mit ihm an den Tisch kommt, aus dem Glas, nicht selten landet er gar auf dem Boden. Tatsächlich kann man seine automatische Hinzugabe durchaus in Frage stellen – und zwar ganz konkret, indem man in der Karte oder im Gespräch mit dem Gast darauf hinweist, dass man ihn auf Wunsch gerne aushändigt (und dann im besten Fall eine der genannten nachhaltigen Alternativen verwendet). Ansonsten auf den Halm zu verzichten, reduziert Müll bei Einweg- und Energie fürs Reinigen bei Mehrweg-Lösungen. Und spart natürlich auch Kosten für Ge- oder Verbrauchsmaterial ein.