Trinkgeld ist für viele Kellner mehr als nur ein kleines Extra zum Lohn – es ist ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung in der Gastronomie. Für das Servicepersonal in Restaurants gibt es kein größeres Lob, als wenn der Kunde mit dem Service des Kellners zufrieden ist. In Deutschland sind zwischen 5 und 10 % der Rechnung als Trinkgeld üblich, in anderen Ländern oft mehr. Doch ungeachtet dessen kann man es als Kellner durchaus selbst beeinflussen, ob und wie viel Trinkgeld man erhält. Die besten Tipps dafür stellen wir hier vor.
Freundlichkeit ist das Wichtigste – in jeder Situation
Was auch für andere Branchen gilt, ist in der Gastronomie nicht anders: Freundlichkeit und Höflichkeit sind die wichtigsten Eigenschaften eines guten Kellners. Jeder Gast möchte sich in einem Restaurant wohlfühlen und zuvorkommend bedient werde. Wird dieses Bedürfnis vom Kellner erfüllt, erhält er in der Regel auch eine entsprechende Belohnung dafür. Im Service ist es dennoch manchmal nicht leicht, gelassen zu bleiben, denn schwierige Gäste gibt es immer wieder. Doch auch hier gilt: Wer stets ein Lächeln auf den Lippen hat und auch in komplizierten Situationen einen kühlen Kopf bewahrt, hat die besten Chancen, dass der Gast das Lokal zufrieden verlässt – und ein angemessenes Trinkgeld hinterlässt.
Kritik annehmen ohne böse Folgen
Selbst dem besten Servicepersonal kann es passieren, dass eine Bestellung nicht richtig aufgenommen oder von der Küche falsch zubereitet wird. Einige Kunden können darauf ungehalten oder enttäuscht reagieren. Ein guter Kellner weiß jedoch, wie er seine Gäste dennoch zufriedenstellt: Mit einer aufrichtigen Entschuldigung, Verständnis und einer guten Alternative für den Gast lässt sich vieles erreichen. Auch ein kleines Extra, wie ein Digestif oder ein Kaffee aufs Haus können Wunder bewirken – und am Ende trotzdem ein Trinkgeld mit sich bringen.
Sonderwünsche zu berücksichtigen lohnt sich
Gerade in der Gastronomie sind Sonderwünsche der Kunden alltäglich. Egal, ob Laktoseintoleranz, vegane Ernährung oder kulturelle Unterschiede – es spricht für den Kellner, wenn er diese Wünsche berücksichtigt und zuverlässig an die Küche weitergibt. Sollte dies nicht möglich sein, bietet sich immer noch die Möglichkeit, dem Gast ein alternatives Gericht anzubieten, mit dem er genauso zufrieden sein wird. Ganz sicher wird er das zu schätzen wissen und den guten Service entsprechend belohnen.
So wichtig ist Wertschätzung: Jeder einzelne Gast zählt
In der Gastronomie geht es mitunter hektisch zu: Sind alle Tische besetzt, die Gäste drängeln und es herrscht Personalmangel, kann dies an den Nerven zehren. Für das Servicepersonal ist es trotzdem wichtig, jeden einzelnen Gast mit derselben Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu behandeln – auch, wenn wenig Zeit ist. Für ein Lächeln, eine kurze Rückfrage nach der Zufriedenheit oder einige Sekunden Small Talk bleibt immer Zeit. Und genau diese Aufmerksamkeit ist es, die einen sehr guten Kellner auszeichnet und ihm letzten Endes auch das wohlverdiente Trinkgeld beschert.
Kein Trinkgeld bekommen – was jetzt?
Natürlich kann es trotz eines ausgezeichneten Services passieren, dass der Gast dennoch kein Trinkgeld hinterlässt. Dies ist natürlich ärgerlich, wenn man sich besonders viel Mühe mit dem Service gegeben hat. Der größte Fehler wäre hier allerdings, seinem Unmut offen zu zeigen. Verabschieden Sie den Gast immer mit der gleichen Freundlichkeit und bedanken Sie sich für seinen Besuch. Dann sind die Chancen groß, dass er sich an das positive Erlebnis im Restaurant erinnert und auch gerne wiederkommt.
Letzten Endes sollte man sich als Kellner darüber im Klaren sein: Ein gutes Trinkgeld ist durchaus angemessen und verdient, wenn Servicepersonal ordentliche Arbeit leistet. Es ist jedoch – anders als in den USA – keine Pflicht in Deutschland und sollte daher nicht als selbstverständlich angesehen, sondern immer geschätzt werden.